Bildender Künstler und Gestalter-Autodidakt, Design-Guru und Enfant terrible, Handwerker und Querdenker, österreichische Designlegende und unerbittlicher Kritiker heimischer Mutlosigkeit: So lauten einige der gängigen und gleichzeitig vergeblichen Versuche, einen Mann zu beschreiben, der sich konsequent jeder Festlegung entzieht, sowohl begrifflich als auch als Person. Während in dieser Situation die Legendenbildung blüht, so dürfen einige Daten als einigermaßen gesichert gelten: Der oberösterreichische Grafikdesigner, Art Director, Möbel- und Produktgestalter Sigi Mayer (Jahrgang 1950) hat 1990 die Agentur Sigi Mayer Projekt und später das »Projekt Orange« gegründet. Er folgt bei aller Vielseitigkeit immer radikal dem eigenen Motto, das da lautet »Verachte die Norm«. Mit seinen klaren, pointierten und anspielungsreichen Kataloggestaltungen für das kleine oberösterreichische Delikatessenunternehmen Brigitta Zettl beispielsweise bürstet Sigi Mayer das von Kitsch und Folklore dominierte Genre so erfolgreich gegen den Strich, dass die Drucksorten aus Oftering mit ihrem ganz und gar unprovinziellen Look zu internationalen Sammelobjekten wurden. Sein Beitrag für den Wettbewerb »Wertzeichen Europa« gibt dem Gerücht, Sigi Mayer kümmere sich wenig um Briefings, eine gewisse Plausibilität und spricht umgekehrt für seine eigene Courage.
Sigi Mayer zum Entwurf
mit einer ungewöhnlichen sichtweise österreich nicht nur als land der berge land der seen, sondern land der mode, land der zukunft, land der mutigen zukunfts reich, heimat bist du großer söhne... zu zeigen. gebt den menschen nicht, was sie wollen, sondern das, wovon sie nie zu träumen wagten. mut, rebellion, neu denken...
